Blutmale - Gerritsen, T: Blutmale - The Mephisto Club by Tess Gerritsen

Blutmale - Gerritsen, T: Blutmale - The Mephisto Club by Tess Gerritsen

Autor:Tess Gerritsen [Gerritsen, Tess]
Die sprache: de
Format: mobi, epub
ISBN: 9783641039554
Herausgeber: PeP eBook
veröffentlicht: 2012-03-12T13:43:36+00:00


22

Die Außenbeleuchtung an Joyce O'Donnells Haus brannte, doch niemand öffnete ihnen die Tür.

Sansone versuchte, den Knauf zu drehen. »Sie ist verschlossen«, sagte er und zog sein Handy heraus. »Ich versuche noch mal, sie anzurufen.«

Während er wählte, trat Maura ein paar Schritte zurück und blickte vom Gehsteig zu O'Donnells Haus auf, zu einem Fenster im ersten Stock, aus dem ein warmer Lichtschein in die abendliche Dunkelheit drang. Ganz leise hörte sie im Inneren ein Telefon klingeln. Dann war es wieder still.

Sansone unterbrach die Verbindung. »Ihr Anrufbeantworter hat sich eingeschaltet.«

»Ich glaube, es wird Zeit, dass wir Rizzoli anrufen.«

»Noch nicht.« Er holte eine Taschenlampe hervor und schlug den geräumten Weg ein, der um das Haus herumführte.

»Wo wollen Sie hin?«

Er ging weiter Richtung Einfahrt, und sein schwarzer Mantel verschmolz mit der Dunkelheit. Der Strahl seiner Taschenlampe glitt über die Steinplatten und verschwand um die Haus ecke.

Sie stand allein im Vorgarten und lauschte dem Rascheln der toten Blätter an den Zweigen über sich. »Sansone?«, rief sie. Er gab keine Antwort. Sie hörte nur das Pochen ihres eigenen Herzens. Schließlich folgte sie ihm um die Hausecke und blieb in der leeren Einfahrt stehen, wo das dunkle Rechteck der Garage vor ihr aufragte. Wieder wollte sie seinen Namen rufen, doch irgendetwas ließ sie verstummen - das unheimliche Gefühl, dass sie nicht allein war, dass jemand sie beobachtete, ihr auf Schritt und Tritt folgte. Sie fuhr herum, suchte mit einem raschen Blick die Straße ab - und sah nur einen Fetzen Papier, der vom Wind getrieben über die Straße

flatterte wie ein unsteter Geist.

Eine Hand schloss sich um ihren Arm.

Ihr stockte der Atem, und sie prallte taumelnd zurück. Dann erkannte sie Sansone, der lautlos hinter ihr aufgetaucht war.

»Ihr Wagen steht noch in der Garage«, sagte er.

»Und wo ist sie dann?«

»Ich gehe mal ums Haus herum.«

Diesmal ließ sie ihn nicht aus den Augen, sondern blieb ihm dicht auf den Fersen, als er durch den tiefen, unberühr ten Schnee entlang der Garage stapfte. Als sie die Hintertür erreichten, waren Mauras Hosenbeine durchnässt, ihre Füße eiskalt von geschmolzenem Schnee, der in ihre Stiefel geronnen war. Der Strahl von Sansones Taschenlampe glitt zuckend über Sträucher und Gartenstühle, alle mit einer samtigen weißen Decke überzogen. Keine Fußabdrücke, kein auf gewühlter Schnee. Der Garten war von einer Mauer eingeschlossen, an der sich Kletterpflanzen emporrankten - ein abgeschiedener Ort, vollkommen abgeschottet von den Nachbarn. Und sie war hier allein - mit einem Mann, den sie kaum kannte.

Doch er beachtete sie gar nicht. Seine Aufmerksamkeit galt der Küchentür, die er vergeblich zu öffnen versuchte. Einen Moment lang starrte er den Türgriff an und überlegte, was er als Nächstes tun sollte. Dann sah er Maura an.

»Haben Sie Detective Rizzolis Nummer?«, fragte er. »Rufen Sie sie an.«

Maura zog ihr Handy aus der Tasche und trat ans Küchenfenster, um besser sehen zu können. Sie wollte gerade wählen, als ihr Blick plötzlich auf die Spüle fiel, die sich direkt hinter dem Fenster befand.

»Sansone«, flüsterte sie.

»Was?«

»Da ist Blut - um den Abfluss herum.«

Er sah nur kurz hin, und was er dann tat, schockierte sie.



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